Zeckenschutz
Zeckenschutz, Foto: pixabay

Mit dem Frühling kehren in Brandenburg nicht nur steigende Temperaturen zurück, sondern auch die Zecken. Die kleinen Spinnentiere sind bereits seit Jahresbeginn wieder aktiv. Besonders in Regionen wie Brandenburg, wo Borreliose und Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) gehäuft auftreten, ist Vorsicht geboten. Wer im Freien unterwegs ist oder Haustiere besitzt, sollte die wichtigsten Fakten kennen. Denn Wissen schützt – insbesondere bei diesen fünf verbreiteten Aussagen über Zecken, die sich als wahr herausstellen.

Inhaltsverzeichnis:

Feuchte Bedingungen fördern Zeckenaktivität

Zecken benötigen eine hohe Luftfeuchtigkeit, um zu überleben. Bei Trockenheit sterben sie schnell aus. Deshalb bevorzugen sie feuchte und warme Witterung, besonders nach Regen oder bei hoher Morgentaufeuchte. Im Frühling und Herbst sind sie am aktivsten – genau dann, wenn viele Menschen in Wäldern und Wiesen unterwegs sind. Auch Tageszeiten spielen eine Rolle. In den frühen Morgen- und späten Abendstunden ist die Aktivität der Tiere besonders hoch. Typische Aufenthaltsorte von Zecken sind:

  • Hohe Gräser und Büsche
  • Waldränder und Lichtungen
  • Feuchte Parks und Gärten
  • Übergänge zwischen Wald und offenen Flächen

Schnelles Entfernen reduziert Ansteckungsgefahr

Die Geschwindigkeit beim Entfernen spielt eine entscheidende Rolle – jedoch abhängig vom Krankheitserreger. Im Fall von Borreliose sind die Bakterien im Darm der Zecke lokalisiert. Sie brauchen mehrere Stunden, um in die Blutbahn des Wirts zu gelangen. Wer die Zecke frühzeitig entdeckt und entfernt, senkt das Infektionsrisiko deutlich.

FSME-Viren hingegen befinden sich im Speichel der Zecke. Sie werden häufig schon beim Einstich übertragen. Trotzdem ist es in beiden Fällen sinnvoll, die Zecke so bald wie möglich mit geeigneten Mitteln zu entfernen. So lässt sich eine mögliche Krankheitsübertragung zumindest teilweise verhindern.

Bevorzugte Körperstellen sind dünnhäutig und geschützt

Zecken suchen gezielt warme, feuchte und gut durchblutete Hautbereiche auf. Sie bleiben oft lange auf dem Körper, bevor sie zustechen. Beliebte Körperstellen sind:

  • Kniekehlen
  • Leistengegend
  • Achselhöhlen
  • Haaransatz
  • Bereich hinter den Ohren
  • Genitalbereich

Diese Zonen sollten nach Aufenthalten in der Natur gründlich kontrolliert werden. Besonders Kinder und ältere Menschen sind hier gefährdet, da sie Zecken oft erst spät bemerken.

Zecken greifen nicht sofort an

Ein weitverbreiteter Irrtum ist, dass Zecken direkt nach dem Kontakt zustechen. In Wahrheit dauert es meist mehrere Minuten bis Stunden, bis die Tiere eine geeignete Stelle finden. Wer sich direkt nach dem Aufenthalt im Grünen absucht, kann den Stich oft noch verhindern. Besonders nach Spaziergängen durch hohes Gras oder Unterholz ist eine Kontrolle sinnvoll. Richtige Kleidung kann zusätzlich schützen:

  • Lange Hosen und geschlossene Schuhe
  • Helle Kleidung zur besseren Sichtbarkeit
  • Socken über die Hosenbeine ziehen

Zecken übertragen schwere Krankheiten

Zecken sind nachweislich Überträger gefährlicher Krankheiten. In Deutschland zählen dazu vor allem Borreliose und FSME. Brandenburg gehört zu den Bundesländern mit häufigen Fällen beider Infektionen. Neben diesen bekannten Krankheiten gibt es auch seltenere, wie Anaplasmose oder Babesiose, die durch Zecken übertragen werden können.

Nicht jede Zecke ist infiziert – aber das Risiko ist real. Vor allem in Risikogebieten für FSME ist eine Impfung ratsam. Die Krankheit kann zu schweren neurologischen Komplikationen führen. Borreliose verläuft oft schleichend, ist aber gut behandelbar, wenn sie früh erkannt wird.

Zusammenfassung der wichtigsten Fakten:

  • Zecken lieben Feuchtigkeit und Wärme
  • Frühzeitiges Entfernen kann Borreliose verhindern
  • Typische Stichstellen sind gut versteckt
  • Zecken suchen lange nach einem geeigneten Ort
  • Sie übertragen gefährliche Krankheiten wie FSME und Borreliose

Wer diese Punkte kennt, kann das Risiko eines Zeckenstichs deutlich minimieren. Brandenburg bleibt damit nicht nur landschaftlich reizvoll, sondern auch ein Gebiet, in dem Prävention eine zentrale Rolle spielt.

Quelle: MOZ