Sicherheitskonferenz Barnim
Sicherheitskonferenz Barnim, pixaby/Foto illustrativ

Am 11. April 2025 trafen sich im Neuen Rathaus in Bernau bei Berlin Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Polizei, Justiz sowie verschiedenen kommunalen Einrichtungen zur Barnimer Sicherheitskonferenz. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Bewertung der aktuellen Sicherheitslage sowie die Planung zukünftiger Maßnahmen im Landkreis Barnim. Die Konferenz, organisiert durch Landrat Daniel Kurth und Jens Starigk, den Leiter der Polizeiinspektion Barnim, ist fester Bestandteil des jährlichen Austauschs zur öffentlichen Sicherheit.

Inhaltsverzeichnis:

Kriminalität in Barnim - Rückgang bei Straftaten und mehr Aufklärung

Im Jahr 2024 wurden im Landkreis Barnim 10.975 Straftaten registriert – 2.550 weniger als im Vorjahr. Die Häufigkeitszahl sank dabei von 7.050 auf 5.685 Delikte pro 100.000 Einwohner. Die Polizei konnte eine stabile Aufklärungsquote von 52,3 Prozent verzeichnen.

Besonders auffällig war der Rückgang bei schweren Wohnungseinbrüchen. Die Zahl der Fälle sank von 238 im Jahr 2023 auf 151 im Jahr 2024. Die Aufklärungsquote in diesem Bereich stieg deutlich – von 8 auf 19,2 Prozent. Zugleich nahmen Einbrüche in Kellerbereiche zu. Hier verzeichnete die Polizei 186 Fälle, ein signifikanter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.

Schwerpunkt Tesla und Großveranstaltungen

Mit rund 23.500 Einsätzen erreichte die Polizeiinspektion Barnim 2024 einen neuen Höchstwert. Im Durchschnitt bedeutete das über 60 Einsätze pro Tag. Besonders belastend waren Einsätze im Zusammenhang mit der Tesla-Gigafactory, der Fußball-Europameisterschaft, den Europa- und Kommunalwahlen sowie wiederkehrenden Montagsdemonstrationen.

Zusätzliche Herausforderungen ergaben sich durch sicherheitsrelevante Ereignisse wie einen tödlichen Wohnhausbrand in Eberswalde. Die Einsatzplanung erforderte häufig den kurzfristigen Einsatz größerer Personalgruppen, was wiederum an anderer Stelle Ressourcen band.

Mehr verunglückte Zweiradfahrer trotz weniger Unfälle

Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ging um 3,4 Prozent auf 4.697 zurück. Trotzdem blieb die Zahl der Unfälle mit Personenschaden nahezu konstant bei 648. Insgesamt wurden 829 Menschen verletzt, darunter 16 mehr als 2023. Neun Personen kamen im Straßenverkehr ums Leben.

Besonders auffällig war der Anstieg bei verunglückten Kradfahrenden um 35,9 Prozent sowie bei Radfahrenden um 9,2 Prozent. Diese Entwicklung veranlasst die Polizei zu gezielten Maßnahmen im Bereich Verkehrssicherheit, insbesondere durch Kontrollen und Präventionsprogramme.

Schulische Prävention - Projekte und Angebote für alle Altersgruppen

Ein Fokus der Konferenz lag auch auf der Präventionsarbeit an Schulen. Die Polizeiinspektion Barnim bietet Programme in Kitas, Grund- und weiterführenden Schulen an. Dazu zählen:

  • „Polizei – Ich kenn mich aus“ in Vorschuleinrichtungen
  • „Fußgängerdiplom“, „Fahrradparcours“ und „Stark gegen Gewalt“ in Grundschulen
  • Themen wie Cybermobbing, illegale Drogen und Gewaltprävention an weiterführenden Schulen

Auch Eltern und Lehrkräfte werden in Präventionsmaßnahmen einbezogen. Informationsveranstaltungen ermöglichen den Austausch über sicherheitsrelevante Themen und fördern das Bewusstsein in der Bildungsarbeit.

Nachwuchsgewinnung bei der Polizei bleibt zentral

Ein weiterer Punkt der Sicherheitskonferenz war die Gewinnung junger Nachwuchskräfte für die Polizei. Über Schulpraktika, Berufsmessen, individuelle Beratungen und Infoveranstaltungen wirbt die Polizeiinspektion Barnim aktiv für den Polizeiberuf.

Eine spezialisierte Einstellungsberatung begleitet interessierte Jugendliche im Bewerbungsprozess. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, langfristig eine ausreichende personelle Besetzung sicherzustellen und den Polizeiberuf im Landkreis Barnim attraktiv zu gestalten.

Die Barnimer Sicherheitskonferenz 2025 zeigte erneut die enge Zusammenarbeit von Polizei, Verwaltung und Gesellschaft. Trotz wachsender Herausforderungen bleibt das Sicherheitsniveau im Landkreis stabil – unterstützt durch intensive Präventionsarbeit, gezielte Maßnahmen und den professionellen Einsatz der Ordnungskräfte.

Quelle: Amt-Britz-Chorin-Oderberg