Eine neue Auswertung legt offen: Rund um Schulen in Potsdam ereignen sich besonders viele Verkehrsunfälle. Die Voltaireschule steht dabei an trauriger Spitze. Im Jahr 2023 registrierte man im Umfeld von nur 400 Metern rund um den Schulcampus 36 Unfälle. Auch zwei weitere Schulen der Stadt belegen vordere Plätze in der Unfallstatistik. Die Zahlen stammen aus einer Untersuchung des Onlineversicherers Allianz Direct.
Inhaltsverzeichnis:
- Voltaireschule Potsdam mit den meisten Unfällen in Brandenburg
- Weitere betroffene Schulen in Brandenburg
- Fahrradfahrer und Fußgänger besonders gefährdet
- Nordrhein-Westfalen und Bayern mit höchsten Unfallzahlen
Voltaireschule Potsdam mit den meisten Unfällen in Brandenburg
Mit 36 Unfällen im direkten Umfeld ist die Voltaireschule trauriger Spitzenreiter in Brandenburg. Sie liegt zentral in der historischen Innenstadt Potsdams. Der enge Straßenraum, hohes Verkehrsaufkommen und viele unübersichtliche Kreuzungen tragen offenbar zur Häufung der Vorfälle bei.
Das Hermann-von-Helmholtz-Gymnasium verzeichnete 24 Unfälle und liegt damit auf Platz zwei. Die Schule befindet sich ebenfalls in der Innenstadt und ist stark frequentiert. Auch das Einstein-Gymnasium reiht sich mit 23 gemeldeten Unfällen im Jahr 2023 auf dem dritten Platz ein. Damit befinden sich die drei unfallträchtigsten Schulen Brandenburgs alle in Potsdam.
Weitere betroffene Schulen in Brandenburg
Hinter den drei Spitzenreitern folgen weitere Einrichtungen mit zweistelligen Unfallzahlen:
- Schule des Zweiten Bildungsweges „Heinrich von Kleist“, Potsdam: 17 Unfälle
- Evangelische Grundschule Babelsberg: 15 Unfälle
- Grundschule Finow, Barnim: 13 Unfälle
- Oberlinschule, Potsdam: 12 Unfälle
- Nicolaischule, Brandenburg an der Havel: 12 Unfälle
- Grundschule Stadtmitte, Finsterwalde: 12 Unfälle
- Barbara-Zürner-Oberschule, Velten: 12 Unfälle
- Luckenberger Schule, Brandenburg an der Havel: 12 Unfälle
Diese Zahlen zeigen, dass das Problem nicht nur Potsdam betrifft, sondern im ganzen Bundesland präsent ist.
Fahrradfahrer und Fußgänger besonders gefährdet
Im gesamten Bundesgebiet wurden 2023 über 53.000 Unfälle im Schulumfeld registriert. Besonders betroffen waren schwächere Verkehrsteilnehmer. In 56,87 Prozent der Fälle waren Fußgänger oder Radfahrer involviert. Allein Radfahrer waren an mehr als 23.000 Vorfällen beteiligt – häufig gemeinsam mit Fußgängern.
Die häufigste Unfallart war die Kollision mit abbiegenden oder kreuzenden Fahrzeugen. Diese verursachte 16.588 Unfälle in Brandenburg. Weitere Ursachen waren:
- Zusammenstöße mit Fußgängern: 7.607 Fälle
- Sonstige Kollisionen: 10.903 Fälle
Nordrhein-Westfalen und Bayern mit höchsten Unfallzahlen
Nordrhein-Westfalen meldete 59.917 Schulumfeld-Unfälle – bundesweiter Höchstwert. Es folgen Bayern mit 46.441 Vorfällen. Brandenburg liegt im Vergleich dazu niedriger, dennoch sorgen die Hotspots in Potsdam für besondere Aufmerksamkeit.
Die Daten belegen deutlich, wo konkrete Gefahrenlagen bestehen. Schulumfelder in Innenstädten mit hoher Verkehrsdichte stellen ein besonderes Risiko dar – besonders für Kinder, Radfahrer und zu Fuß gehende Jugendliche.
Quelle: Märkische Allgemeine